Brandschutzaufklärung für Senioren

20. 07. 2022

Brandschutzaufklärung für Senioren ist wichtig, da etwa 67 Prozent der Brandtoten in Deutschland über 60 Jahre alt sind. Grund genug für Friederun Hollender, Vorsitzende des Friedberger Seniorenbeirats, das Thema „Brandschutzaufklärung für Senioren“ in den Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des Seniorenbeirats zu stellen. Dazu hatte sie mit Ralf Höhmann und Johannes Langstrof zwei erfahrene und aktive Vertreter der Friedberger Freiwilligen Feuerwehr eingeladen. Ralf Höhmann: „Das ist unsere erste Veranstaltung zur Brandschutzaufklärung für Senioren. Nehmen sie bitte die Informationen mit in ihre Seniorenclubs und Senioreneinrichtungen. Wirken sie als Multiplikatoren in Sachen Brandschutz!“ Warum aber besondere Brandschutzaufklärung für Senioren? Als Hauptgründe für die erhöhte Gefährdung können die verminderte Selbsthilfefähigkeit und die veränderten Lebensbedingungen genannt werden. Es kommen unwiderruflich die altersbedingten Veränderungen auf jeden von uns zu. So nimmt im Alter die Leistungsfähigkeit der Sinnesorgane oft drastisch ab. Viele Senioren sind auf Brillen und/ oder Hörgeräte angewiesen, um die körperlichen Einschränkungen auszugleichen. Darüber hinaus dürfen die Verschlechterungen des Gleichgewicht- und des Geruchsinns nicht außer Acht gelassen werden. Zudem verringert sich die Konzentrationsfähigkeit. Ein weiterer Aspekt in diesem Zusammenhang ist die Verringerung der motorischen Fähigkeiten. Viele ältere Menschen benötigen für ihre Mobilität (und das auch bereits für die häusliche Umgebung) einen Gehstock oder Rollator.

Im ersten Teil des Vortrages stand die Brandverhütung im Haus oder in der Wohnung im Vordergrund. „Einer der Hauptgründe für Brände sind elektrische Geräte und Leitungen. Diese sollten in regelmäßigen Abständen überprüft werden und Defekte nur durch Fachpersonal instandgesetzt werden,“ erklärte Johannes Langstrof. Auch die Überlastung von Mehrfachsteckern oder Abdecken von Lüftungsschlitzen, sollten ins Auge gefasst werden. Der zweite Teil beleuchtete, welche Hilfsmittel als Unterstützung sinnvoll sind und welche Maßnahmen man als Vorbeugung treffen kann. An erster Stelle stehen hier die Rauchwarnmelder, die in allen Räumen mit Schlafmöglichkeiten sowie Fluren und Treppenhäusern installiert sein sollten. Es sind wahre Lebensretter, da sie frühzeitig warnen. Gut ist auch das Feuerlöschspray in der handlichen Dose, das auch von Senioren gut bedient werden kann. Schließlich wurde das Verhalten im Brandfall am mitgebrachten Rauchdemohaus durchgespielt. Die Mitglieder des Seniorenbeirats sowie einige Gäste konnten mit eigenen Augen beobachten, wie schnell sich der Brandrauch durch offene Türen ausbreitet. Aber auch das richtige Verhalten, wenn man auf Grund des Brandrauches die eigene Wohnung nicht mehr verlassen kann oder Brandgefahren im Haushalt wurden mit diesem Rauchdemohaus anschaulich gezeigt. Zum Schluss testen die beiden Feuerwehrmänner das Wissen der Senioren über die Kenntnis des Notrufs 112 und den Inhalt des zu führenden Notrufgesprächs. „Ganz wichtig: Warten sie, bis das Telefongespräch von der Feuerwehr beendet wird“, so Ralf Höhmann. Mit Applaus und einem kleinen Geschenk bedankte sich der Friedberger Seniorenbeirat für die vielen Hinweise zu Gefahrenquellen im Haushalt und das richtige Verhalten im Brandfall.

 

Text und Bilder: Wetterauer Zeitung

 

Bild zur Meldung: Brandschutzaufklärung für Senioren 2022

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Brandschutzaufklärung für Senioren 2022 (20. 07. 2022)