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Sechsjähriges Brandopfer: Alle spenden für Marius

01. 10. 2014

Das Herbstfest der integrativen Kita »Sonnenschein« stand im Zeichen der Anteilnahme für die Familie des am 16. Juli durch einen Grill-Unfall schwer brandverletzten sechsjährigen Marius.

 

Zur Erinnerung: Nach einer Wanderung zum Spielplatz »Mathildenruhe« an der Usa sollte gegrillt werden. Dazu verwendete ein Betreuer Spiritus. Als die Stichflamme aufloderte, lief der Junge nah am Grill vorbei. Die Flammen erfassten seinen Oberkörper, fast 50 Prozent seiner Haut erlitten Verbrennungen. Der Junge wurde mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik nach Köln geflogen. Dort hat er inzwischen zwölf schwere Operationen überstanden. Eine große Herausforderung nicht nur für die Ärzte, sondern auch für die Eltern. Um der Familie zu helfen, wurde ein Spendenkonto eingerichtet.

 

Für die 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kita und den Elternbeirat war klar: »Wir lassen unser Herbstfest nicht ausfallen, sondern machen für Marius und seine Familie das bestmögliche daraus.« Alle Einnahmen sollten ihm zugute kommen. »An den Vorbereitungen haben sich viele Eltern beteiligt, besonders bei der Werbung von Spenden und Preisen für die Tombola«, berichtet Kita-Leiterin Ariane Kessels. Die Bereitschaft zur Mithilfe sei groß gewesen, nicht zuletzt, weil die WZ über den Fall berichtet hatte. »Heute danken wir rund 200 Firmen, Vereinen und vielen Privatleuten für ihre Gaben von Herzen«, sagte Kessels inmitten spielender Kinder.

 

Lose zu je einem Euro boten Chancen für einen der 1500 Gewinne, darunter viele Gutscheine der Friedberger und Bad Nauheimer Einzelhändler und Gastronomen. Dazu kamen Wellness-Gutscheine, ein Paartanz-Kurs, Schwimmbad-Freikarten, Eishockey-Tickets, ein Trampolin oder ein signierter Ball des Rollstuhl-Basketballvereins RSV Lahn-Dill. Der Andrang war riesig, bis zu fünf Elternbeiratsmitglieder gleichzeitig waren nötig, um die Gewinne auszugeben.

 

Die Freiwillige Feuerwehr Friedberg rückte im Mannschaftswagen an, um eine Spende zu überbringen. Michael Schreiber vom Förderverein, der Vorsitzende und stellvertretende Wehrführer Ralf Höhmann sowie Wehrführer Andreas Bösch überreichten Kessels ein Playmobil-Feuerwehrauto und 250 Euro aus den Erlösen beim Tag der offenen Tür. Höhmann: »Weil wir dabei auch über die Gefahren beim Grillen aufgeklärt haben, war für uns klar, dass wir der Familie helfen.« Die Eltern der Kita-Kinder hatten 30 Kuchen gebacken, es gab Kürbissuppe, Brezeln und Getränke. Die Hüpfburg in Form eines Krokodils war der Anziehungspunkt für die rund 70 Kinder, darunter neun mit Behinderungen, welche die Kita derzeit besuchen. Kita-Leiterin Kessels: »Nach ersten Schätzungen können wir auf das Spendenkonto mehr als 3000 Euro überweisen.« Wichtig ist ihr aber auch: »Das gemeinsame Ziel, der Familie unseres Marius zu helfen, hat Erzieher und Eltern noch stärker zu einer Gemeinschaft zusammengeschweißt.«

 

Der Gesundheitszustand von Marius mache Fortschritte, war zu erfahren. Der Sechsjährige sei nach fast zwei Monaten im künstlichen Schlaf wieder bei Bewusstsein. Für jeden Verbandswechsel werde er unter Vollnarkose gesetzt. Aber er müsse nicht mehr per Magensonde ernährt werden, könne wieder selbstständig essen, sei aber immer noch zu schwach, um zu sitzen oder zu laufen. Vor einigen Tagen wurde er mit dem Helikopter in eine Reha-Klinik bei Jena geflogen. Nach wie vor steckt er in einem speziellen Kompressionsanzug mit Gesichtsmaske, beides muss er noch längere Zeit (er)tragen.

 

Wer der Familie von Marius helfen möchte, kann Spenden überweisen: Behindertenhilfe Wetterau, Spendenkonto Marius, IBAN: DE37518500790027124291, BIC: HELADEF1FRI.

 

Text und Bild: Haimo Emminger

 

Bild zur Meldung: Der Förderverein der Feuerwehr (v. l. Michael Schreiber, Ralf Höhmann und Andreas Bösch) überreicht Ariane Kessels ein Feuerwehrauto und 250 Euro