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»Erstis«-Premiere im Rathauspark

04. 04. 2024

Bratwurstduft lag überm Rathauspark, als Bürgermeister Kjetil Dahlhaus und THM-Vizepräsidentin Katja Specht am Donnerstag 200 Erstsemester-Studierende begrüßten. Stadt und Hochschule wollen zusammenrücken. Specht: »Sie sind Zeitzeugen einer neuen Kooperation.«

 

Das Sommersemester an der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) hat begonnen, 200 junge Leute sind neu in der Kreisstadt, machen sich aber nach den Erfahrungen der Politik im Stadtbild kaum bemerkbar. »Wir sind eine Stadt mit Hochschule, wollen eine Hochschulstadt werden«, sagte Bürgermeister Kjetil Dahlhaus am Donnerstag im Rathauspark. Die THM soll in Friedberg sichtbarer werden, die Studierenden sollen Teil der Stadtgesellschaft werden. Seit Jahren werden mehr Studentenwohnungen gefordert. Wollen die jungen Leute in Friedberg heimisch werden, wird Wohnraum benötigt. »Bislang findet das studentische Leben am Bahnhof statt«, meinte einer der »Erstis«. Die Studierenden kommen mit dem Zug; sie sehen von Friedberg nicht viel. Um das zu ändern, organisierte der AStA der THM eine Stadtrallye. Sehenswürdigkeiten wurden besichtigt, Quizfragen gestellt, es gab kleine Preise zu gewinnen. Die Teams »Orange« und »Glitzergün« holten die meisten Punkte. Im Stechen lag »Glitzergrün« vorne, schätzte die Zahl der im Wintersemester 2023/24 eingeschriebenen Studierenden an der THM am besten: Es sind 4259. Nachdem die Zahlen in den vergangenen Jahren - wie an anderen Hochschulen auch - gesunken waren, stabilisieren sie sich derzeit wieder. Aber die THM will mehr tun, um Studierende anzulocken. Und die Stadt Friedberg hat das gleiche Interesse. »Gut, dass ihr da seid«, rief Dahlhaus den Studierenden zu, und warb für Friedberg. Alle »Erstis« bekamen eine Stofftasche mit Infos und Gutscheinen, etwa zum Besuch des Ockstädter Quellschwimmbades. Dahlhaus: »Wenn es richtig heiß ist, gibt es nichts besseres, um sich abzukühlen.« Da war gerade der Eiswagen im Rathauspark vorgefahren und die Sonne lugte zwischen den Regenwolken hervor. Glücklicherweise blieb es während des Treffens trocken. THM und Stadtrücken zusammen Die SPD-Fraktion hatte vergangenes Jahr im Stadtparlament den Antrag gestellt, ein Erstsemestertreffen zu organisieren.

 

Dahlhaus griff das gerne auf, warb für Burg, Mikwe, Wochenmarkt und die Restaurants in der Stadt. Das Innovationsquartier Kaiserstraße (BID) werde mit der THM entwickelt, die Hochschule wiederum sei demnächst im Kaufhaus Joh präsent, wo die Ringvorlesung zum Thema Nachhaltigkeit startet. Eine Vorlesung auch für Menschen, die keine Fachleute auf dem jeweiligen Wissensgebiet seien, warb auch Katja Specht für die öffentliche Vorlesungsreihe. Specht ermunterte die jungen Leute, Angebote wie die Ringvorlesung wahrzunehmen. In Sachen »Regelstudienzeit« empfahl sie den Studierenden: »Finden Sie ihren eigenen Weg.« Nichtsdestotrotz sei die THM »eine Hochschule, die sich kümmert«. Und die Stadt, so konnte man Dahlhaus’ Kopfnicken interpretieren, will auch »Kümmerer« sein. Viele »Erstis« kennen die Wetterauer Kreisstadt noch nicht; sie kommen aus dem Umland, kamen mit Semesterbeginn erstmals nach Friedberg. Mechatronik-Student Stefan (24) kommt aus Rheinland-Pfalz, hat eine kleine Wohnung gemietet: »Die Wohnheime waren voll.« Von Friedberg hat er noch nicht viel gesehen. »Eher von Frankfurt und Gießen. Geht ja schnell mit dem Zug.« Die 20-jährige Ann aus Frankfurt kommt mit der S 6 nach Friedberg. In einem höheren Semester würde sie gerne eine WG gründen. »Um das Studentenleben zu genießen.« »In Friedberg gibt es kein Nachtleben«, sagt Wirtschafts-Ingenieur-Student Marko (19). Er kommt aus Hanau. »Das sind nur vier Bahnstationen.« Das Wohnen bei den Eltern sei günstiger als eine eigene Bude. »Elvis war hier!«, weiß Sina (18). Sonst haben sie und Hanna (20) noch nicht viel von Friedberg gesehen. »Aber die Stadt ist schön«, sagen die beiden Maschinenbau-Studentinnen. Diesen Eindruck teilt Leon (20), Wirtschafts-Ingenieur-Student aus Herborn. Nach Friedberg zu ziehen, kann er sich vorstellen. Wenn es preisgünstige Wohnungen gebe und die Infrastruktur stimme. Daran, versicherte der Bürgermeister am Rande des Treffens, arbeite man.

 

Text und Fotos: Jürgen Wagner

 

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