Neujahrsempfang der Kernstadtwehr im Feuerwehrgerätehaus
Für die Brandbekämpfung und andere Einsätze benötigen die Einsatzkräfte der Feuerwehren die passende Einsatzkleidung und Ausrüstung. Wie diese beschaffen sein muss, zeigten Wehrmitglieder im Verlauf des traditionellen Neujahrsempfangs der Freiwilligen Feuerwehr Friedberg am Montagabend im Feuerwehrgerätehaus.
Mit einem Glas Sekt oder Orangensaft wurden die über 100 Gäste von Wehrführer Mathias Henritzi und dem Fördervereinsvorsitzenden Ralf Höhmann begrüßt. Gekommen waren unter anderem Stadtverordnetenvorsteher Hendrik Hollender, Bürgermeister und Feuerwehrdezernent Kjetil Dahlhaus, Ortsvorsteher Rudi Mewes und Stadtbrandinspektor Ingo Wißmer sowie Vertreter zahlreicher politischer Gremien, Hilfsorganisationen, Polizei und Förderer der Wehr.
„Ich ziehe den Hut vor Ihrer Leistung“, meinte Stadtverordnetenvorsteher Hendrik Hollender als erster Grußredner. In seine Dankesworte an die ehrenamtlich tätigen Männer und Frauen schloss Hollender ausdrücklich die Familienmitglieder, die oft auf ihre Partner oder Partnerinnen verzichten müssen, ebenso ein wie die überwiegend verständnisvollen Arbeitgeber. Ein besonderer Dank ging an Andreas und Franzisca Kramer für die Leitung der Kinder- und Jugendfeuerwehr.
Dem Dank schloss sich Bürgermeister Kjetil Dahlhaus an. „Die Feuerwehr ist nicht nur für Schutz und Sicherheit zuständig, sondern auch ein Teil des gesellschaftlichen Lebens in dieser Stadt,“ sagte Dahlhaus und zählte zahlreiche Beteiligungen der Wehr auf, wie bei Friedberg spielt, der Herbstmarktwanderung, dem Ehrenamtstag, dem Open-Air-Kino, dem Weihnachtsmarkt oder beim Empfang der THM-Erstsemester. Mit einem Zitat beendete Dahlhaus seine Rede. „Ehrenamtler haben nicht mehr Zeit als andere, aber sie haben mehr Herz.“
Für Ortsvorsteher Rudi Mewes ist die Feuerwehr „ein einziger großer Erfolg.“ Mewes betonte, dass alle Parteien in den politischen Gremien der Stadt miteinander reden und die Feuerwehr unterstützen, „Das ist wichtig, gerade an dem Tag an dem ein Brandstifter in den USA als Präsident eingeführt wurde.“
Anschließend blickten Henritzi und Höhmann zurück auf das Jahr 2024 mit genau 112 Ausbildungsveranstaltungen und 282 Einsätzen – genau 50 weniger als im Rekordjahr 2023 (siehe Info). Seit Jahren nahezu unverändert ist die Zahl der 65 Einsatzkräfte, darunter sieben Frauen. In der Jugendfeuerwehr sind 22 Jungen und fünf Mädchen aktiv. In der Kindergruppe werden zwölf Mädchen und 15 Jungs betreut.
Die Zahl der Vereinsmitglieder stieg leicht auf aktuell 396 Mitglieder an. Höhmann berichtete über Veranstaltungen des Fördervereins, wie dem Schlachtfest, und der Teilnahme an vielen Veranstaltungen in der Stadt.
Ein besonderer Dank ging an die „Küchentruppe“ um „Chefkoch“ Bernd Appel und Manfred Wittke, die im vergangenen Jahr mehrmals im Einsatz war. Zusammen mit Wehrmitglied Johannes Langstrof führte Höhmann mehrere Brandschutzschulungen in kreisstädtischen Firmen durch. Erneut unterstützte der Förderverein die Einsatzabteilung und Jugendfeuerwehr mit zahlreichen Anschaffungen, darunter sechs Reisetaschen für die Schutzkleidung oder zwei Lichtschläuche, mit denen bei Einsätzen schnell Licht geschaffen wird.
Abschließend zeigten Wehrmitglieder die aktuelle Schutzkleidung und die von den Einsatzkräften mitgeführte Ausstattung bei technischen Hilfeleistungen oder bei Wald- und Vegetationsbränden. Demonstriert wurde auch das Anlegen eines Schutzanzuges bei Gefahrguteinsätzen.
Gezeigt wurde ein Testmodell der Einsatzkleidung mit zahlreichen Verbesserungen. „Bei Brandeinsätzen kommen so schnell 30 Kilo zusammen“, sagte Henritzi, der die Besucher anschließend zu einem Imbiss mit Fingerfood einlud.
Text und Fotos: Harald Schuchardt
Kasten: Die Einsätze 2024
Insgesamt 282 Mal wurde die Kernstadtwehr im vergangenen Jahr alarmiert, allerdings waren darunter 98 Fehlalarmierungen – 30 weniger als im Vorjahr, wovon alleine 80 Alarmierungen durch Brandmeldeanlagen ausgelöst wurden. Die Wehr wurde zu 80 Bränden gerufen – sieben weniger als im Vorjahr -, darunter kein Großbrand, 7 Mittel- und 28 Kleinbrände. Zurück gegangen von 137 auf 104 ist die Zahl der technischen Hilfeleistungen, was vor allem am Rückgang der Einsätze von 60 auf sieben bei Unwetter, Sturm oder Hochwasser war. Dazu kamen unter anderem 29 Türöffnungen, sowie 15 Gefahrguteinsätze. Bei sechs Verkehrsunfällen wurden eingeklemmte Personen befreit, acht Mal wurde der Rettungsdienst unterstützt. 68 Mal wurde die Einsatzabteilung zu Einsätzen mit der Leiter, dem Gefahrgutmessfahrzeug oder dem Tanklöschfahrzeug außerhalb der Kernstadt alarmiert, davon 42 Einsätze in den Ortsteilen.
Bild zur Meldung: Neujahrsempfang 2025